Kapitel 4: Die Kombination Planet - Tierkreiszeichen
Nun soll an einigen wenigen Beispielen veranschaulicht
werden, wie die Anwendung der bechriebenen Stilprinzipien
auf die verschiedenen Planeten konkret vor sich geht.
Die Deutung der Stellung eines Planeten in einem Tierkreiszeichen
ist die Antwort auf eine "Wie-Frage": Wie
äußert sich der durch diesen Planeten symbolisierte
Antrieb. Da jeder Planet eine Fülle von Facetten
verkörpert, sind für jeden Planeten viele
Frage-Sätze formulierbar.
Beispiele:
Merkur:1.Wie realisiere ich das Prinzip Ökonomie
(Pragmatisch-Sein)?
2.Wie erziele ich mit dem kleinsten Aufwand den größtmöglichen
Erfolg/Effekt?
Venus:1.Wie erreiche ich es, in Harmonie mit anderen
zu leben?
2.Wie erreiche ich meine "optimales Erregungs-Niveau"?
Die angemessene Antwort finde ich durch Auswahl von
sinnvollen Entsprechungen (zu der durch den Planeten
symbolisierten Dimension passenden Entsprechungen)
der Tierkreiszeichen-Typik. Zunächst zwei Beispiele
mit Antworten in kurzen formelhaften Sätzen:
Merkur in den Zeichen
am Beispiel der Frage:In welcher Weise realisiere ich
das Prinzip Ökonomie (das Pragmatisch-Sein)?
Durch kurze direkte Wege (auch im Denken): Widder
Durch wendige Anpassungsfähigkeit: Zwillinge
Durch Unterspülen von harten Widerständen:
Krebs
Durch Beachten der bekannten Gesetzmäßigkeiten:
Steinbock
Jupiter in den Zeichen
Am Beispiel der Frage:Welche Eigenschaften helfen mir,
"aus jeder Lage das Beste zu machen", kennzeichnen
also mein besonderes "Talent zum Glück"?
In anderen Worten: Welche Charakteristika eines Zeichens
sind speziell geeignet, daß sich jmd. unter möglicherweise
widrigen Umständen dennoch wohl zu fühlen
in der Lage ist oder aber in solchen Umständen
Sinnvolles (wachstumsförderndes Potential) sehen
kann.
Immer noch etwas tun (verändern) können: Widder
Mir Hilfe holen können. Durch die Anteilnahme anderer
gestärkt werden. In der Not "näher zusammenrücken".
Immer wieder menschlicher Güte begegnen: Krebs.
Auch mit wenig auskommen, sich mit Tatsachen abfinden
können: Steinbock.
Im folgenden Beispiel werden etwas ausführlichere
Antworten zu jedem der 12 Tierkreiszeichen auf eine
typische zur Venus passenden Frage gegeben.
Venus in den Zeichen
Teilfrage: Auf welche Art werden bei mir erotische Gefühle
am leichtesten geweckt?
Widder (Stürmischer Genuß, Sofort-Befriedigung,
heftig)
Durch das "Abenteuer" (Liebes-Abenteuer):
Die Herausforderung, die es bedeutet, jemanden für
sich zu "gewinnen". Damit einher geht eine
Lust am "Kampf der Geschlechter": Dem anderen
nicht sogleich "alles" von mir "geben".
Meine "Reize" aktiv und gezielt "einsetzen"
(den Rock ein wenig hochziehen, daß der Mann
"die Besinnung verliert"). Um "Liebe"
"kämpfen" (für manche Menschen
ein Widerspruch, etwas Un-sinniges). - In der Sexualität
"heftig" (Liebes-Bisse), fordernd.
Stier ("Abschmeckender", sinnlich einverleibender
Genuß)
Durch die Sinne (eine samtweiche Haut, ein angenehmer
Duft, eine schöne "Rundung", durch Körperwärme,
die man beim Schmusen spürt). Durch Stimulierung
der "erogenen Zonen" (etwa bei der Massage).
Lust an der "Hingabe" (verstanden als körperliches
"Mit-Sich-Machen-Lassen"). - Sexualität
ist ein "Eintauchen ins Meer der Sinne".
Zwillinge (Flüchtiger Genuß: Überall
kurz "probieren")
Durch "neckisches Spielen" (Was sich liebt,
das neckt sich): "Fang mich doch ...!". Durch
den Flirt: erotische Kommunikation (ggf. auch erotisch
gefärbte Gespräche, "Liebesbriefe"),
möglicherweise auch erotische Literatur (erotische
bzw. Liebesgedichte). Empfänglichkeit für
das Erotische in der Sprache (Stimme). - In der Sexualität
ist das Situative sehr wichtig: "Wie aufregend,
es auf einer Waldlichtung zu machen." Un-Verbind-lichkeit
kann als reizsteigernd erlebt werden.
Krebs ("Hingebender" Genuß: Sich im
Genuß "verlieren")
Durch "sanfte Zärtlichkeit" (verstanden
als Ausdruck des Zugewandt-Seins), durch eine Geborgenheit
vermittelnde Umarmung, durch den "Gleichklang
der Seelen" (Romantik), das Spüren von emotionaler
Nähe. Hautkontakt als Ausdruck von Nähe und
Verschmelzung. Lust an der "Hingabe" (verstanden
als sich dem anderen in seiner Verletzlichkeit anvertrauen).
Empfänglich für die Verschmelzung von Geborgenheit
und passiver erotischer Stimulation, wie sie typisch
ist für ein kleines Kind, das die Lust der Mutter
(der Erwachsenen) am Schmusen mit ihrem Kind passiv-genießend
aufnimmt.
Löwe (Verschwenderischer Genuß von "Fülle")
Durch das Spüren von Kraft und Energie in mir,
wie es mir die Partnerin/der Partner "zurückspiegelt".
Durch die Möglichkeit, "Lust zu verschenken"
(es muß für den anderen aber auch ein Geschenk
sein!). Spüren, daß ich für jemanden
"die Prinzessin"/"der Prinz" bin.
Spüren, wie jemand "schwach" wird, der
Kraft meiner erotischen Ausstrahlung "nicht gewachsen".
Die Lust an der zeugerischen Potenz (bei der Frau die
Lust an der nur ihr verfügbaren "Macht",
gebären zu können). Erotik ist etwas in mir,
aus meinem Potential erwachsend, sie wird nicht geweckt,
im Gegenteil: Ich verströme sie oder halte sie
zurück.
Jungfrau (Fein abstufender, Sinnesreize "analysierender"
Genuß)
Durch raffinierte Liebes-"kunst", verständnisvolles
Eingehen auf meine speziellen Wünsche, den "(folge)richtigen
Ablauf" des Liebesspiels (der auf die körperlichen
Vorgänge angemessen Rücksicht nimmt, den
"richtigen Moment" für eine Handlung
findet). Durch stimulieren meiner speziellen erogenen
Zonen. -- Ein störbarer Aufbau der erotischen
Spannung, die leicht wieder "zusammenbrechen"
kann, wenn etwas "falsch läuft".
Waage (Ausgewogener Genuß: Abgestimmtheit von
sinnlichen-ästhetischen und geistig-ästhetischen
Prinzipien/Dimensionen)
Durch das Gefühl, auf andere erotisch anziehend
zu wirken (auch entsprechende Schmeichelei), in diesem
Sinne auch sehr "verführbar". Die Lust
am Gefallen, exhibitionistische Genüsse. Durch
"Verfeinerung" der erotischen Interaktion:
Erotische Düfte, ästhetische Kleidung, kultiviertes
Ambiente (vielleicht durch Musik stimmungsvoll unterstrichen).
Ebenso wie der Stier auf ästhetisches Äußeres
bei Partner/in angewiesen, doch kein "Versinken
in Sinnlichkeit" oder intensiver Körperkontakt,
eher ein Genießen-Können der erotischen
Ausstrahlung und des ästhetischen Anblicks aus
der "Distanz".
Skorpion (Extremer Genuß: Steigerung des Genusses
durch Erhöhen der Begierde-Spannung)
Durch die "Abgründe" im anderen, seine
"Untiefen", die Ausstrahlung von intensiver
Leidenschaftlichkeit. Spannungen in der Beziehung erhöhen
eher den erotischen Reiz (im Gegensatz zu Waage, wo
er dadurch abgetötet würde). Durch das Gefühl,
daß jemand sich dagegen wehrt, mir zu verfallen,
durch Weckung meines "Verführungs-Jagd-Instinkts"
also, daß ich spüre, daß jmd. sich
in meinen "Netzen" verfangen hat .. - und
zappelt. Oder aber, daß ich mich verfange ...-
und zapple.
Schütze (Überschwänglicher, "ergriffener"
Genuß)
Durch Begeisterung für eine Person oder für
"die Liebe" oder für ein Schönheits-Ideal
(Traum-Frau/Mann). Durch das Gefühl, mit dieser
Beziehung ein Ziel meiner Wünsche und Sehnsüchte
erreicht zu haben ("Die Göttliche: Ich hätte
nie geglaubt, bei einer solchen Frau überhaupt
ein Chance zu haben"). Durch Überhöhung
der Gefühle (die "ewige Liebe"oder
sich die Liebe durch eine "Heldentat" verdient
zu haben). Hochgefühl dieser Art wirkt erotisierend.
Steinbock (Verhaltener, sparsamer Genuß)
Durch "eindeutige Signale", frei von Ambivalenz
und "Spiel", also "ernsthaft bekundetes
erotisches Interesse"; nach Überschreiten
der Anfangs-Distanz direkt, aber nicht "burschikos".
"Genuß" durch die "Beherrschung"
der eigenen Lust, eine Art "Verdichtung"
der Lust durch Konzentration und Sammlung auf (wenige)
mit Bedacht gewählte "passende" Momente
(Gelegenheiten). Am ehesten auf primäre erotische
Auslöse-Reize (eindeutig männlich bei der
Frau, eindeutig weiblich beim Mann) ansprechend.
Wassermann (Beiläufiger Genuß, "enthobener"
Genuß "ästhetischer Theorien")
Durch den Reiz der "Leichtigkeit", sich unbekümmert
auf das einlassen zu können, was "sich ergibt":
Ein Schmetterling kommt und setzt sich auf meine Hand.
Ich betrachte ihn, freue mich an seiner Schönheit
und nach einem kurzen Moment fliegt er wieder davon;
es bleibt keine Verpflichtung, keine Belastung für
"morgen" zurück. Lust an Nähe ohne
Haftung und/oder Bindung. Lust an der "Selbstverständlichkeit"
des Auslebens "aller möglichen" Erotik
ohne Beachtung von Konventionen; gleichmütiges
Spielen ohne bestimmte Präferenzen, ohne "Begierde".
Fische (Sich ausliefernder Genuß: Sich "überfluten",
"überwältigen" lassen)
Durch den Reiz des Sich-Verströmens, Sich-Auflösens,
Sich-Auslieferns. Auf unspezifische Art erotisch in
Resonanz zu versetzen durch Ausstrahlung von Menschen
oder Atmosphäre allgemein, die eigenen erotischen
Gefühle ebenso unspezifisch "in die Welt"
zurückfließen lassen können. Da-raus
mag die Lust entstehen, ein "Kanal" für
Erotik zu werden, wie ein Sex-Idol bei Schauspieler/innen.
Dabei geht es nicht um ein exhibitionistisches Gefallen-Wollen,
sondern um das Gefühl, "jedem" zu "gehören",
mich erotisch vollständig "auszuliefern",
die "Grenzen" meiner (erotischen) Intimität
vollständig aufzulösen. - Möglicherweise
auch sehr schwer eine Grenze zwischen Erotik und "Liebe"
ziehen können - nicht wie bei Krebs, der Erotik
und Liebe verbinden will, aber beides durchaus getrennt
empfindet - sondern als ein Ineinanderfließen,
als das Empfinden von zwei Facetten einer einzigen
Realität.
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