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"Die Akte Astrologie"

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26. Mai 2000:
Verbraucherschutz in der astrologischen Beratung
Hearing mit Vertretern des öffentlichen Lebens




Am 26. Mai fand in Heidelberg im noblen QUEENS-Hotel ein Hearing mit Vertretern des öffentlichen Lebens zum Thema "Verbraucherschutz in der astrologischen Beratung" statt.

Wesentliche Grundgedanken des Verbraucherschutzes in der astrologischen Beratung wurden bereits in den 80er Jahren im vom Deutschen Astrologen- Verband initiierten Grundsatzpapier astrologischer Vereinigungen formuliert. Weiter präzisiert finden wir die Gedanken in dem Berufsgelöbnis, das Astrologinnen und Astrologen, die die Prüfung beim Deutschen Astrologen-Verband erfolgreich abgelegt haben, vor der Überreichung ihrer Prüfungsurkunde abzulegen haben:

"Ich werde meinen Beruf als beratende Astrologin/beratender Astrologe mit Gewissenhaftigkeit, Sachlichkeit und angemessener Zurückhaltung ausüben.

Meine Deutungen und Erklärungen sind astrologisch begründet. Sollten sich bestimmte Aussagen auf andere als astrologische Erkenntismittel gründen, werde ich dies den Klientinnen/ Klienten offenlegen.

Getragen von dem Bewußtsein der Grenzen astrologischer Aussagemöglichkeiten verbieten sich moralisch wertende Urteile ebenso selbstverständlich wie der Versuch, die Ratsuchenden zu einem bestimmten Verhalten zu drängen oder sie gar durch ängstigende konkrete Ereignisprognosen unter Druck zu setzen. Ich werde mich bemühen, meine Aussagen immer so zu formulieren, daß sie den Ratsuchenden Entwicklungs- und Handlungsmöglichkeiten eröffnen und ihre Fähigkeiten stärken, eigenverantwortlich existentielle Entscheidungen für sich zu treffen.

Niemals werde ich irgendeine Konstellation eines Horoskops als "von Natur aus schlecht oder schädlich" hinstellen und ich will nie etwas voraussagen, was die Ratsuchende oder den Ratsuchenden als Opfer eines unabänderlichen Schicksals erscheinen läßt, am wenigsten einen Todesfall.

Ich werde anvertraute Geheimnisse bewahren und das Vertrauen meiner Klientinnen und Klienten nicht mißbrauchen. Ich werde diese nicht übervorteilen und auch sonst keinen unrechtmäßigen Gewinn für mich zu erreichen suchen. Dazu gehört, daß ich nicht ohne Zustimmung der Horoskopeigner im Auftrage Dritter (etwa einer Partnerin/eines Partners oder gar eines Arbeitgebers) Gutachten erstellen werde, die den Horoskopeignern zum Nachteil gereichen könnten. Auch im Falle einer Erziehungsberatung werde ich die Verletzung der Intimsphäre des Kindes auf das im Interesse des Kindes Notwendige beschränken."

Das Grundprinzip, das hinter diesen Formulierungen steht, kann man vielleicht folgendermaßen in Worte fassen: Eine astrologische Beratung soll so ablaufen, daß sie dem Klienten nutzt, sollte die Astrologie "wahr/richtig" sein, sollten also die Regeln, die der beratende Astrologe anwendet, zutreffen. Gleichzeitig soll aber gewährleistet sein, daß die Gefahr eines Schadens für den Klienten auf ein Minimum reduziert ist für den Fall, daß sich einmal erweisen sollte, daß die angewendeten astrologischen Regeln falsch waren oder gar das Fundament der Astrologie insgesamt auf einem Irrtum beruht.

Um das gewährleisten zu können, müssen Astrologen in ihrer Ausbildung lernen, Gefahren, die aus einer astrologischen Beratung für das seelische Gleichgewicht eines Klienten erwachsen könnten, zu erkennen und ihnen angemessen zu begegnen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, daß sie ihrer eigenen Tätigkeit gegenüber kritikfähig sind, Grenzen ihrer Fähigkeiten eingestehen können und daß sie wissen, wann sie einen Klienten nicht beraten dürfen, weil er in die Behandlung eines Psychotherapeuten gehört!


Bürgermeister Schaller zeigte sich erfreut, daß die Astrologen das Thema Verbraucherschutz selbst in die Diskussion einbringen. Neben dem Bürgermeister waren je ein Vertreter von CDU, SPD und FDP anwesend sowie eine Stadträtin. Die Anwesenheit von Ministerialrat Volker Schendel vom Referat Freie Berufe des Niedersächsischen Wirtschaftsministeriums zeigt, daß es erste Ansätze dafür gibt, daß die Politik den ohne Zweifel bestehenden Handlungsbedarf in diesem Bereich erkennt. Zwei Vertreter von für uns Astrologen bedeutsamen Institutionen, nämlich Malaika Ahlers vom Bunderverband der freien Berufe (in dem der Deutsche Astrologen- Verband Mitglied geworden ist), Gerhard Mayer vom Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene in Freiburg sowie Edgar Wunder vom Forum Parawissenschaften, und schließlich, nicht zu vergessen, einige Vertreter örtlicher und überregionaler Medien (siehe die ap-Meldung weiter unten) rundeten den Kreis unserer Gäste ab.

Die Veranstaltung fand aufgrund einer Meldung der Nachrichtenagentur Associated Press ein großes Medienecho, und die Tatsache, daß die Adresse des Deutschen Astrologen-Verbandes als eine "Beschwerdestelle" genannt wurde, führte zu Hunderten von Anfragen bei der DAV-Geschäftsstelle.

Folgender Link führt zu einem Artikel in der FRANKFURTER RUNDSCHAU, der auf der Grundlage der ap-Meldung entstand.


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