Anhang: Grundsatzpapier astrologischer Vereinigungen 
	 
	7 Thesen zur Astrologie 
	 
    These 1
    
    Astrologie ist die älteste Typologie der Menschheit und damit
    die älteste Lehre von den Erscheinungsformen körperlicher,
    seelischer und geistiger Beschaffenheit des Menschen. Sie ist
    die Deutung räumlicher Verhältnisse und zeitlicher Abläufe
    in unserem Sonnensystem, d.h., sie ist das einzige Wissensgebiet,
    das sich der Bewegung und Bezugspunkte unseres Sonnensystems bedient,
    um das Wesensgefüge eines Menschen zu erfassen. Ein für
    Astrologen bedeutsamer Zeitpunkt ist der Augenblick, in dem ein
    Prozeß seinen Anfang nimmt; für das eigenständige
    menschliche Leben ist dies der Geburtsmoment. Die Struktur der
    kosmischen Situation dieses Moments spiegelt die Struktur des
    hier beginnenden Ablaufs als Ganzheit.
     
      
    
     These 2
    
    Die Konstellationen der Gestirne unseres Sonnensystems bildet
    in jedem Moment eine "Gestalt". Die Arbeit des Astrologen
    besteht in der Entschlüsselung der Bedeutung dieser Gestalt.
    Astrologische Prognose beruht auf der Deutung der Veränderungen
    dieser Gestalt durch den Lauf der Gestirne.
     
      
    
     These 3
    
    Die Existenz des angesprochenen Zusammenhangs ist eine Realität,
    die der empirisch-wissenschaftlichen Überprüfung prinzipiell
    zugänglich ist, wie eine Reihe sehr sorgfältig durchgeführter
    wissenschaftlicher Untersuchungen neuerer Zeit eindeutig belegen.
     
      
    
     These 4
    
    Welcher Natur dieser Zusammenhang ist - ob es sich also z. B.
    um physikalisch nachweisbare "Wirkungen" der Planeten
    handelt oder um ein "kosmisches Analogie-Prinzip" -
    läßt sich beim heutigen Wissensstand nicht entscheiden.
     
    Die eindeutig bestehenden rein physikalischen Einflüsse kosmischer
    Prozesse auf irdische Abläufe (deren augenfälligstes
    Beispiel wohl die Jahreszeiten und die Gezeiten der Meere darstellen)
    sind nicht ausreichend, den komplexen kosmisch-irdischen Zusammenhang
    im Sinne der Astrologie umfassend zu beschreiben.
     
      
    
     These 5
    
    Wie in anderen Wissensgebieten mit komplexen Fragestellungen (etwa
    in der Psychologie) gibt es in der Astrologie unterschiedliche
    Auffassungen über methodische Einzelheiten. Viele dieser
    Auffassungen beruhen auf den Erfahrungen einzelner Astrologen.
    Aus diesem Grunde besteht Einvernehmen über die Notwendigkeit
    des Austauschs solcher Erfahrungen sowie der Objektivierung persönlicher
    Erfahrungen durch Bemühen um Vergleich und wissenschaftliche
    Überprüfung.
     
      
    
     These 6
    
    Das Horoskop, auch Kosmogramm oder Geburtsbild genannt, ist die
    graphische Darstellung der Konstellation der Gestirne unseres
    Sonnensystems für den Moment der Geburt eines Menschen. Es
    zeigt die Konstellation so, wie sie sich einem Beobachter vom
    Standpunkt des Geburtsortes aus darstellt. Aus diesem Grund ist
    das Horoskop geozentrisch berechnet. Der Tierkreis ist für
    Astrologen ein "Messkreis". Er nimmt seinen Anfang im
    sog. "Widderpunkt" (eine der beiden Tag- und Nachtgleichen).
    Hier beginnt das Zeichen Widder, das 1. Zeichen der 12 Zeichen
    des Tierkreises.
     
    Es ist den Astrologen seit dem Altertum bekannt, daß dieser
    Widderpunkt (durch eine Kreiselbewegung der Erdachse bedingt:
    die Präzession) bezüglich der als feststehend zu betrachtenden
    Fixsterne "wandert", so daß sich die Tierkreiszeichen
    des tropischen Tierkreises nicht mit den Sternbildern des siderischen
    Tierkreises decken. Die in Jahrtausenden gewonnene Erfahrung hat
    jedoch gezeigt, daß die Stellung der Gestirne unseres Sonnensystems
    im tropischen Tierkreis zu treffenderen Deutungen führt.
     
    Die Wanderung des Widderpunktes (auch Frühlingspunktes) durch
    den siderischen Tierkreis wird allerdings mit epochalen Veränderungen
    auf der Erde in Verbindung gebracht. Die Dauer für einen
    vollständigen Umlauf beträgt etwa 26.000 Jahre. Man
    nennt diesen Zeitraum ein "platonisches Weltenjahr".
     
      
    
     These 7
    
    Für alle astrologischen Aussagen gilt, daß sie auf
    "Strukturentsprechungen" beruhen. Die Verwirklichung
    jeder Struktur ist vielfältig denkbar. Man kann beispielsweise
    auf viele Weisen ein Dreieck zeichnen, dennoch ist ein Dreieck
    immer etwas anderes als ein Viereck. So auch kann jede Struktur
    sich zwar auf verschiedene, nicht aber auf beliebige Weise realisieren.
    Im Bewußtsein dieses Unterschieds zwischen Struktur und
    Verwirklichung löst sich der Scheinwiderspruch zwischen "Willensfreiheit"
    und "Determiniertheit": Unsere Struktur ist determiniert,
    in ihrer Entfaltung aber sind wir frei.
     
    Aus diesen Überlegungen ergeben sich für die Deutung
    klare Aussagegrenzen: So kann man keine Aussage über das
    Niveau (etwa der Intelligenz) eines Menschen machen, wohl aber
    über die Struktur (im Falle der Intelligenz etwa mehr theoretischer
    Schwerpunkt oder mehr Schwerpunkt auf praktischer Intelligenz
    etc.).
     
    Auch bei der Prognose ist nicht das "konkrete Ereignis"
    faßbar, sondern seine sich aus der Struktur ergebende "Bedeutung",
    eine Bedeutung, die sich in verschiedenen "sinngemäß
    gleichen" Ereignissen manifestieren kann.  
    Die Prognose muß also auf ein bestimmtes Umfeld bzw. eine
    Umweltsituation wie Elternhaus, soziale, politische oder andere
    Einbindung bezogen sein.
     
    Die Deutung des Geburtsbildes ist eine Hilfe auf dem Weg zu mehr
    Selbsterkenntnis und zur Bestimmung von Begabungen und Schwächen
    eines Menschen. Diese Erkenntnis kann von der Kindheit bis zum
    Alter Wegweiser sein für Erziehung, Bildung und Wirkungskreis.
    Damit ist der Schwerpunkt der Diagnose erkennbar.
      
    Deutscher Astrologen-Verband (DAV)
     gez. Peter Niehenke
    
 
    Kosmobiologische Akademie Aalen (KAA)
     gez. Herbert Böss
     
    Astrologische Studiengesellschaft (Hamburger Schule)
     gez. Udo Rudolph
     
    Kosmobiosophische Gesellschaft (KBSG)
     gez. Edith Wangemann
     
    anläßlich des Weltkongresses 1984 in Luzern schloß sich an:
     
    Schweizer Astrologen-Bund
     gez. Bruno Huber 
	 
	 
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